Plastic People Party erobert München-2015 from joe179 on Vimeo.

Zum Projekt „Plastic People Party“ (P.P.P.)
Im Rahmen eines Stipendiums der Stiftung Noordkaap gründete Johannes Brechter 2012 in den Niederlanden die fiktive Partei „Plastic People Party“ (P.P.P). Kindern- und Jugendliche der Stadt Dordrecht waren aufgefordert mit seiner Unterstützung aus Recycling-Materialien eine Figur zu entwerfen und zu bauen. Die Kinder- und Jugendlichen wurden gefragt, was ihren wichtig ist und welche Positionen oder Ziele sie mit ihrer Figur ausdrücken möchten. Im Stop-Motion-Trick-Verfahren, also durch die Aneinanderreihung vieler Bilder, entstanden die Szenen für den ersten Stop-Trick-Film „The Rise oft he Plastic People Party“. (Der Film kann abgerufen werden unter: http://vimeo.com/80724083).
Das Projekt setzte Johannes Brechter ab Februar 2014 in München fort. Insbesondere im Multikulturellen Jugendzentrum Westend und in der Übergangsklasse der Ichoschule München fand er neue Mitglieder für die fiktive Partei. Rund 40 Teilnehmer entwarfen und bauten einen Charakter und verliehen der Figur ihre Stimme, um im zweiten Teil des Stop-Trickfilmes „Plastic People Party erobert München“, ihre Positionen und Ziele zu formulieren.
Johannes Brechter geht es bei dem Projekt in erster Linie darum, seine Leidenschaft für kreatives Arbeiten mit anderen Leuten zu teilen und diese dafür zu begeistern. Beim Bauen der Figur machen die Teilnehmer Erfahrungen in der Umsetzung ihrer Ideen und im Umgang mit den Materialen. Sie lernen dabei auch, dass mit einfachen Mitteln etwas Neues erschaffen werden kann. Für Johannes Brechter liegt das wesentliche Ziel bereits im Prozess. Er macht den Teilnehmern keine Vorgaben bei der Entwicklung ihrer Figur und deren Aussagen, sondern lässt sich vielmehr von deren Ideen leiten. So entsteht ein kollagenhaftes Arbeiten, das ergebnisoffen erst von Szene zu Szene zum endgültigen Film führt. Vier Arbeitsschritte können dabei unterschieden werden: 1. das Bauen der Figur, 2. die Skizzierung des Themas, bzw. der Position, 3. der Entwurf der Szene/Bilderabfolge, 4. die Formulierung des Textes, 5. das Einsprechen der Stimme. Die vielen Arbeitsschritte zum endgültigen Film machen es notwendig, dass die Teilnehmer ein kontinuierliches Interesse und die Bereitschaft ggf. bei Folgeterminen an dem eigenen Entwurf weiterzuarbeiten aufbringen. Ein weiteres Element ist die Wahl des Szenenbilds. Hier wählt Johannes Brechter bewusst einen Hintergrund, der einen klaren Bezug zur Örtlichkeit hat.
Das Projekt hat den Anspruch insbesondere Kindern- und Jugendlichen künstlerische Kompetenzen zu vermitteln und die Hoffnung, dass diese Selbstwirksamkeit durch ihr Schaffen erfahren. An erster Stelle steht jedoch der Spaß an der Sache.

Plastic People Party erobert München
2015
München